Die 1924 in Wien geborene „Große Dame" der Österreichischen Fotografie zeigt im kunstraumarcade ausgewählte Arbeiten „vom Blühen und Verblühen", die analog fotografiert sind und die einer der letzten Werkgruppen angehören, die auch von ihr selbst ausgearbeitet wurden.
Elfriede Mejchars Bilder sind Zeugnisse der seltenen Fähigkeit, klaren Blickes wahrzunehmen, was ist. Ihre „Blumenbilder" sind nicht and Ort und Stelle, also im Garten, auf Wiesen, in der Natur aufgenommen. Isoliert, vor einem schwarzen oder weißen Hintergrund drängen Knospen ungeduldig auf ihren Weg aus den schützenden Blättern, volle Blüten von lebendiger, höchst erotischer Sinnlichkeit, gleichzeitig durchscheinender Empfindlichkeit und ungeheurer Eleganz.
Noch lieber sind ihr aber die verblühten Tulpen, Amaryllis und Iris, die immer noch in voller Würde an die Hoch-Zeit ihrer Existenz erinnern und doch schon verwelken und vergehen. Mejchars Blumenbilder sind bar jeder Lieblichkeit. Auch das „Pelzchen" ist ein immer wieder kehrendes Thema der Künstlerin. In den in der Ausstellung gezeigten Arbeiten dieser Serie denkt man zuerst an lebende Tiere, die sich aber beim näheren Schauen als eine geschickt drapierte Pelzstola entpuppen an deren Enden präparierte Tierköpfe den Betrachter mit ihren Glasaugen entgegenblicken - bar jeder Lieblichkeit.
Elfriede Mejchar übte die Fotografie als Beruf aus. Für das Bundesdenkmalamt dokumentierte sie österreichisches Kulturgut. Parallel zu ihrer langjährigen beruflichen Tätigkeit entwickelte sie ihre eigenen inhaltlichen Schwerpunkte und Themenfelder, die sie in großen Werkgruppen teilweise über Jahrzehnte hinweg, fotographisch bearbeitete. Auf diese Weise ist ein erstaunlich vielschichtiges Werk entstanden, das in allen seinen Facetten ihre sehr persönliche, authentische Haltung zur Wirklichkeit zeigt.
In den letzten Jahren erhielt Elfriede Mejchar zahlreiche Preise und ihre Arbeiten wurden in bedeutenden Galerien, Sammlungen und Museen gezeigt.
VERNISSAGE: Sa. 16. April 18.00 Uhr
16. April - 21. Mai 2011