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Reinhold Egerth – Frozen Frames
Christine Pirker – Lost, Men and Trees
Eröffnung: 8. März 2014, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 9. März bis 5. April 2014
Öffnungszeiten: Fr 15–18, Sa 10–15
Den Bildserien gemeinsam ist der Moment des flüchtigen Verweilens, des Augenblicks, der subjektiv gesehen eine Fülle weiterer Assoziationsketten auslösen kann, zeitlich und räumlich kaum eingrenzbar. Der monochrome Farbcharakter mündet in atmosphärische Verdichtungen, die durch gezielte Lichtführung verursacht sind. In allen Serien wird sehr stark die Intimität der Objekte oder Figuren in ihrer unterschiedlich ausgeprägten Beziehung zueinander und ihrer Wechselwirkung in Hinblick auf ihren jeweiligen Erscheinungsraum verdeutlicht. Während in „Frozen Frames“, die Figur sich als Hauptbildträger darstellt, erscheint in „Men And Trees“ ihre Dominanz weniger augenscheinlich, die Roboter wirken nicht immer bildimminent, trotzdem nie zufällig, sie stehen vielmehr als Synonym für eine fremdbestimmte funktionierende aber gleichzeitig isolierte Menschheit, in der das Individuum durch gleichgeschaltete Wesen ersetzbar wird. Konsequentes zyklisches Arbeiten sowie relativ strenge kompositorische Konzepte runden die formalen Gemeinsamkeiten ab.
Reinhold Egerth – FROZEN FRAMES
Serie „Unbehaust“ – Bildcollagen und Malerei, 2008/09
In der Werkgruppe „Frozen Frames“ werden vertikal collagierte Bildvorlagen durch Verlängerung der Bildebene in einen irrational wirkenden Illusionsraum verwandelt.
Als Bildvorlage der Serie „Unbehaust“ dient eine bereits 1998 erarbeitete Fotoserie, die fotografische Momentaufnahmen in Form von Studien einer menschlichen Figur und ihres Umgebungsraumes zeigen. In einem Kristallisationsprozess werden zusammenhängende Bewegungsphasen in ihrer räumlichen und zeitlichen Ausdehnung in ein einziges Abbild sublimiert – eines eingefrorenen Frames. Die Absicht besteht darin, die Figur als skulpturale Dinglichkeit mit einem sowohl architektonisch klaren als auch klaustrophobisch eng anmutenden Illusionsraum zu verweben.
Als Folge des collageartigen Gestaltungsprozesses sind Verformung und Verzerrung von Figur und Raum sowie ihre perspektivische Definiertheit unserer gewohnten Raumerfassung durchkreuzt, der Streifencharakter verursacht Unschärferelationen und eine beabsichtigte Verdoppelung der Bildachse.
Christine Pirker – LOST – Papierobjekte, Fotomontagen, Wachs, 2010–2012
In der Bildfolge „Lost“ tauchen unterschiedlichste Bildmotive in eine fiktive, stark illusionistische Landschaftsdarstellung ein. Jene stark verfremdeten Objekte im Bildvordergrund, die sich erst bei näherer Betrachtung als landwirtschaftliche Spielgeräte herausstellen, bilden den Hauptstrang der unterschiedlichen Bildkompositionen. Während der Bildvordergrund meist in monochromen dunklen Farbtönen gehalten ist, kontrastiert der Landschaftshimmel als regelrechte Lichterscheinung. Als einzig lebendig wirkendes Objekt hebt ein Raubvogel in das Licht des erleuchteten Himmels ab, wodurch sich für den Betrachter verschiedenste Interpretationsmöglichkeiten eröffnen können.
Christine Pirker – MEN AND TREES – Papierobjekte, Fotomontagen, 2008–2012
In „Men And Trees“ verschmelzen zwei an sich völlig unterschiedliche Bildmotive zu einer neuen real wirkenden Bildwelt. Zum einen sind es phantastisch anmutende Waldlandschaften, in die sich Spielzeugroboter verirrt haben, zum anderen fungieren die Landschaften als surreale Kulisse unterschiedlichster Formen von Begegnungen. Die fotografischen Arbeiten werden in Papierobjekte montiert, wodurch der illusionistische Charakter des Raumes massiv verstärkt werden soll.
Christine Pirker
geboren 1964 in Gmünd, Studium der Publizistik und Japanologie an der Universität Wien, Mitglied bei IG Bildende Kunst und Künstlerhaus Wien
Reinhold Egert
geboren 1966 in Bad Aussee, 1985–1990 Studium an der Akademie der bildenden Künste, Meisterklasse Melcher, Mitglied bei IG Bildende Kunst und Künstlerhaus Wien
Abbildungen
Reinhold Egerth (1)
Christine Pirker (2)