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KON/TEXT – BILD, OBJEKT UND TEXT
Vernissage: Sa, 8. November 2014, 18 Uhr
Öffnungszeiten: Fr 15–18, Sa 10–15
Ausstellungsende: 20. Dezember 2014
KünstlerInnen: Anita Hahn, Richard Kaplenig, Birgit Zinner
Das lateinische Wort contextus (= „enge Verknüpfung”) bekommt durch die wachsende weltweite Vernetzung eine dynamisch wachsende Bedeutung und fordert ein kontextuelles, in diesem Sinne ethisches Bewußtsein.
Zusammenhänge von Sinn und Situation, Gedankenfolge, Bezugsrahmen, Beziehung, Beweggrund, Kohärenz, Korrelation und Konnex – das alles in Bezug auf die letzte Ausstellung des Jahres. Kontexte entstehen eigendynamisch – spannende und darüber hinaus sinnstiftende Momente liegen im Erkennen, Reflektieren und Akzentuieren und in der Ausstellung im kunstraumarcade im Zueinander der KünstlerInnen und dem Zusammenspiel der Beiträge.
Anita Hahn
Anita Hahn zeigt Zeichnungen und Objekte aus der Serie „Zeichen Setzen”, 2013/14.
Textzeilen und Worte werden auf ein Minimum reduziert. Nur rudimentär sind Buchstabe, Text oder Wort erhalten und bleiben so für den Betrachter frei assoziierbar. Intuitiv gesetzte Textfragmente, Schriftzüge und bruchstückhaft reduzierte Schriftzeichen erhalten zuweilen ornamentalen Charakter.
Biografie
Geboren in Romanshorn/CH,
1972/73 Kunstgewerbeschule St. Gallen/CH,
1973/74 Studienaufenthalt in Edinburgh;
1974/75 Anstellung als Theater und Requissitenmalerin bei den österr. Bundestheatern in Wien,
1975–1982 Studium an der Universität für angewandte Kunst in Wien (Meisterklasse für Keramik und Produktgestaltung bei Prof. W. Bertoni und Prof. M. Bilger).
Konzeptentwicklung und Organisation von verschiedenen kulturellen Projekten, Ausstellungsbeteiligungen in Österreich, der Schweiz, in Deutschland, Italien, Belgien, England, Irland.
Lebt und arbeitet in Laa an der Thaya/Niederösterreich.
Richard Kaplenig
Kaplenigs Malerei verweist oft an Orte und Situationen des urbanen Lebens in welcher er meist technische Objekte, Alltagsgegenstände, Architekturdetails, Stadtpläne, Landkarten etc. implementiert. Zunehmend sind es auch Text- und Wortfragmente auf meist diffusen Bildhintergrund – die intendierte Unverbindlichkeit der zusätzlichen Information bekräftigt die Malerei letztlich wieder dort, wo sie ohne jede Deskription auskommt.
Biografie
1963 geboren in Kötschach-Mauthern
1993-1998 Accademia di Belle Arti Venezia, (Prof. Di Raco)
Lebt und arbeitet in Wien und in Faak am See
Ausstellungen/Messen/Projekte (Auswahl) zuletzt:
2013 dingfest, Künstlerhaus Wien, Humans, Künstlerhaus Klagenfurt
Hotel Obir Reception, Galerie Vorspann, Bad Eisenkappel
CO2, Galerie Šikoronja, Rosegg u. Galerie Equrna, Ljubljana
2012 Art Austria, Galerie3, Leopoldmuseum, Wien
Gemischter Satz, Galerie Freihausgasse, Villach
2011 Megla, Kunstraum Radio ORF, Wien
VorZeichen, Museum für Quellenkultur, Klein St. Paul
Re-conversion, CC Recoleta, Buenos Aires
Ph6, Koroška Galerija, Slovenj Gradec
2010 Changing Views, Künstlerhaus Wien, Wörtersee, Galerie3, Klagenfurt
2009 Sólo una Documentación, Galerie Palermo-H, Buenos Aires
2008 InFormation, Kunstraum Arcade, Mödling, Gleichgestimmt, Galerie Gut Gasteil, Prigglitz
K08, Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt
Granulare Strukturen, Museum Waidhofen/Ybbs
2007 Ver-bindungen, Schloss Thurnmühle, Schwechat, Drei Positionen, Galerie Šikoronja, Rosegg
2006 Type Faces, Museum Waidhofen/Ybbs
New Choice, Galerie Nova Sin, Prag, Crossover, Koroška Galerija, Slovenj Gradec
2005 Entgegnung, Künstlerhaus Klagenfurt, Galerie Vorspann, Bad Eisenkappel
Transfer, Galerie Prisma, Bozen
Birgit Zinner
Meine Arbeit ist ein Gesamtkunstwerk, in dem alle Einzelteile miteinander in Verbindung stehen. Seit 1985 wächst es, entwickelt es sich und konfiguriert sich immer wieder neu. Die Einzelteile fungieren einerseits als bildhafte Modelle mit den Mitteln der erweiterten Malerei innerhalb meiner Untersuchungsmethode, ausgehend von der Frage der Beziehung Subjekt/Objekt und Raum. In diese wird das Chaos von Unbewusstem, Diffusem, Zufall und Unkontrollierbarkeit integriert und so dieses Ordnungssystem um den Faktor der Variation erweitert. Sich aufeinander in Beziehung setzend wandelt sich diese Struktur immer wieder neu, wenn einzelne Bestandteile hinzugefügt oder verändert werden. So entsteht ein bewegliches Beziehungsgeflecht.
Die Einzelteile hängen durch den Prozess ihrer Entstehung zusammen, aufeinander aufbauend, nicht linear, sondern ergänzend. Teile, die während des Produktionsprozesses wegfallen, werden neu zugeordnet und/oder verbunden. „Zinners Arbeiten sind in diesem Sinne konstant in Bewegung. Jede Serie, jede Spiegelung, jede Variation und Negativvariation kommentiert und verändert vorangegangene Arbeiten, in dem sie deren Kontext neu definiert und neue Konstellationen und neue Anknüpfungspunkte ermöglicht.” („Formen aus Formen ausformen” Edgar Landgraf in: Birgit Zinner, Arbeiten; Katalog 2008)
Für die Ausstellung „Kon/text” werden Arbeiten ausgewählt, die besonders auf ihre Variationsmöglichkeit hinweisen. Sei es durch die Änderung des Blickwinkels, durch Spielen mit der Erwartungshaltung/Interpretation oder ganz konkret durch die Verwendung variabler Elemente wie Noppen, Flügelmuttern, Stecksystheme. „Die Bilder und noch mehr die Bildobjekte leben davon, dass der Beobachter zwischen zwei- und dreidimensionaler Wahrnehmung hin und her wechselt und versucht, beides zugleich in den Blick zu bekommen. (…) Der Punkt dieser Formkonstellationen ist nicht, dass eine der beiden Seiten, die durch die Form unterschieden wird, gegen die andere ausgespielt würde, sondern dass der Beobachter eingeladen wird, sich auf beide Seiten zu begeben und die durch die Unterscheidung markierten Grenzen visuell, körperlich und konzeptuell zu erkunden.” (Edgar Landgraf s.o.)
Biografie
1963 geb. in Steyr, Österreich, lebt in Wien
1983 – 1990 Universität für angewandte Kunst in Wien, Tapisserie, Malerei und Grafik (bei Grete Rader-Soulek, Ernst Caramelle)
1990 Diplom
1992 Kölnstipendium des BMUK
1993 Talentförderungsprämie des Landes Oberösterreich
1996 Internationales Papiersymposium Předklášteří , CR
1996 Projektstipendium des BMWVK
2000 einjähriger Aufenthalt in Helsinki, FI
Abbildungen
Anita Hahn, Birgit Zinner
Anita Hahn, Richard Kaplenig
Anita Hahn – 4 Kugeln
Anita Hahn – Zeichen 1
Richard Kaplenig im Atelier
Richard Kaplenig – CR-V 12mm
Birgit Zinner – Turteltaube
Birgit Zinner – Zofe
Eröffnung: