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sculpsit P.O.S. I
Plastik, Objekt, Skulptur
Vernissage: 26. September 2015, 18 Uhr
Ausstellungsende: 31. Oktober 2015
Öffnungszeiten: Fr 15–18, Sa 10–15 und nach telefonischer Anmeldung
Andreas Dwořak, Elisabeth Homar, Cornelia König, Gert Linke,
Eva S. Pusztai, Szilvia Ortlieb, Egon Straszer, Robert Svoboda
Einführung: Mag. Hartwig Knack, Kunsthistoriker
In der Skulptur heute werden die Grenzen des Mediums in alle Richtungen erweitert. Der Begriff des Skulpturalen befindet sich in Veränderung, zeitgenössische Materialien, die Beschäftigung mit Alltagsdingen, eine distanzlose Präsentation stehen neben der Präsentation am Sockel und der Verwendung „klassischen” Skulpturenmaterials. In den beiden Ausstellungen geht es um unterschiedliche Positionen im Bereich des Skulpturalen, der gemeinsame Nenner der präsentierten Arbeiten ist ihr Format – dreidimensionale „kleine” Arbeiten. (Flora Zimmeter)
Andreas Dworak reflektiert über die Kunstgeschichte und zerdrückt dabei Getränkedosen. Diese nehmen die imaginierten Formen auf und werden zu Ausformungen einer beiläufigen Geste im Rahmen eines historisch gewachsenen Formenrepertoires.
Elisabeth Homar entdeckt in den „kleinen Dingen” – die man an sich kaum als künstlerisch relevant betrachtet – Qualitäten, die den meisten Menschen auf den ersten Blick verborgen bleiben … Verschiedene Gegenstände bzw. Materialien von unterschiedlicher stofflicher Beschaffenheit und optischer Wirkung werden miteinander verknüpft; Draht, Klammern oder Schnüre haben oft eine verbindende Funktion. Durch die Kombination von Gefundenem, Fragmentarischem, Ungestaltetem oder bereits Gestaltetem und das Einbeziehen von Farbe wird ein neuer Zusammenhang, eine „neue Wirklichkeit” geschaffen. (Barbara Steiner)
Cornelia König dienen als Bildträger oftmals sandgestrahlte Glasscheiben und transparente Folien, die in einer räumlich-formalen Staffelung übereinander liegend die vielschichtigen inhaltlichen Ebenen aufnehmen. Mit Papier, Bändern oder Draht werden die Materialien zusammengehalten oder in Leuchtkästen und Pappschachteln hintereinander angeordnet. Integraler Bestandteil der Werke bildet neben dem zentralen Medium der Fotografie zumeist auch eine Schriftebene, die aus einzelnen Worten, Textfragmenten oder ganzen Passagen bestehen kann. (Hartwig Knack)
Gert Linke verwendet die unterschiedlichsten Materialien für seine Arbeiten – Gips, Stahl, Gummi und Kunststoff aller Art. Über das Technische hinaus sind alle Arbeiten künstlerische Aussagen, die über das rein ästhetische hinausgehen und ironische Hinterfragungen des Alltags sind.
Das Skurrile und Ironische ist Linke lieb. Er sieht sich in der Nähe von Karl Valentin, den er verehrt und dessen steten Kampf mit den Banalitäten er versteht, weil sie ihm selbst vertraut sind … (Angelica Bäumer)
Szilvia Ortliebs Arbeiten zeichnen sich aus durch Präzision gepaart mit Witz und Ironie. Ihre blockartigen Skulpturen sind Stapel aus feinen, in Porzellan getauchten Blättern Papier, die übereinander zu eindrucksvollen Blöcken geschlichtet wurden. Als solches handelt es sich um ein überzeugendes Statement zur zeitgenössischen Bildhauerei, das die Begriffe „strukturell” und „fragil” in sich vereinigt ohne vordergründig dekorativ zu wirken. (Judith.P.Fischer)
Eva S. Pusztais Objekte sind geometrische Körper oder Reihungen aus Elementen die erschlossene Einheiten bilden. In den letzten Jahren konzentriert sie sich oft auf zeichnerische Möglichkeiten – konstruiert „bildliche” Formationen in zweidimensionalen Bilder, anstatt wirklich skulpturale Arbeiten. Diese quasi zweidimensionalen Bilder neigen in Raumwelten, erzeugen Tiefen, perspektivische „Täuschungen”, spielerische Serialitäten. Schattierungen kombiniert mit strengen konstruktiven Elementen ergeben „Geschichten”.
Egon Straszer arbeitet bei allen unterschiedlichen Gestaltungen stetig an der Form in Bezug zum jeweiligen Them. Seine gesamte künstlerische Tätigkeit geschieht unter dem Aspekt des Experimentierens mit Form, Linie und Raum, wobei die Grundlagen der Gestaltung, vor allem die klassische Proportionenlehre immer wieder reflektiert und neu interpretiert werden.
Robert Svobodas Miniaturinstallationen und Stillleben sind oft humorvolle Betrachtungen zu (tot)ernsten Themen. Probleme und Katastrophen werden auf Zigarrenkistengröße reduziert und gleich einem Modell eines Bühnenbildes aufgebaut. Aber oft auch mit schwarzem Humor wie bei den „Satyr‘schen Humoresken” und den damit verbundenen erotischen Träumen und Wünschen. Seine Utensilien findet er auf seinen Streifzügen durch Antiquitätenläden und Altwarengeschäften, auch auf Reisen, so wie den Satyr – überall in Athen präsent – mit seiner unübersehbaren Männlichkeit. (Helga Cmelka)
Abbildungen oben:
Bild 1: Andreas Dwořak
Bild 2: Elisabeth Homar
Bild 3: Gert Linke
Bild 4: Eva S. Pusztai
Bild 5: Szilvia Ortlieb
Bild 6: Egon Straszer
Bild 7: Robert Svoboda
Eröffnung:
Besuch von Schüler*innen des Gymnasiums Keimgasse:
Fotografien: © Silvia Krumpholz (größere Ansicht der Bilder durch Anklicken)