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CROSSOVER –
Elmira Iravanizad & Krasimira Stikar
In Kooperation mit AIR–ARTIST IN RESIDENCE NÖ
Vernissage: Sa, 26. Jän. ’19, 17 Uhr
Einführung: Andreas Hoffer, Kurator AIR – ARTIST IN RESIDENCE
Ausstellungsende: 23. Februar 2019
Öffnungszeiten: jeweils Fr 15–18 Uhr & Sa 10–15 Uhr, sowie nach telefonischer Vereinbarung: 0664/76 75 143
Crossover – ursprünglich eine Vermischung von verschiedenen (Musik-)stilen, bezeichnet etwas Verbindendes, ohne das Trennende zu verleugnen. Als die beiden für diese Ausstellung eingeladenen Künstlerinnen, Elmira Iravanizad (D/Iran) und Krasimira Stikar (BG,A) zum ersten Mal zusammentrafen haben sie sich für diesen Titel ihrer Ausstellung entschieden.
Die aus dem Iran stammende, in Berlin lebende Elmira Iravanizad arbeitet subtil an der Schnittstelle von Bild zum Objekt. Die oft fast monochromen Bildflächen der Malerei von Iravanizad werden durch organoide Farb/Formgebilde unterbrochen, die dem Bildgefüge Struktur und Akzentuierungen verleihen. Farbe wird meist sparsam eingesetzt. Die Malerei ist alles andere als flüchtig, gestisch, alles entwickelt sich aus einer fundierten Auseinandersetzung mit Malerei und malerischen Techniken. Dazu entstehen Objekte, deren Formen sich aus der Malerei herausgelöst haben könnten. Sie wachsen scheinbar aus der Wand, oder liegen am Boden losgelöst von Content und Kontext. Die Objekte bestehen meist aus Metall und Keramik, Verbindungen zweier ganz gegensätzlicher Materialien. Das wird von der Künstlerin noch unterstützt, Keramik nimmt bei ihr oft einen fast fließenden Charakter an – die monochrome Farbigkeit verbindet beides zum Objekt. Erst seit Iravanizad in Berlin lebt, arbeitet sie verstärkt mit Gelb, für sie charakterisiert diese Farbe auch den kulturellen Unterschied von Iran und Deutschland. Iravanizad realisiert alle Arbeiten für die Ausstellung während ihres Aufenthaltes in Krems.
In Dialog dazu treten die minimalistischen Zeichnungen der aus Bulgarien stammenden, in Wien lebenden Krasimira Stikar. Die Arbeiten entwickeln sich aus der Linie heraus. Sie scheinen spontan gesetzt und entstehen doch in einem gedanklichen Prozess der Auseinandersetzung mit Fläche, Linie, Bewegung. Stikar hat ursprünglich mit Animation begonnen, kommt also bei der Zeichnung von der Bewegung, dem Fluss der Zeit, bei der die Linie immer auch eine Aufgabe hat, im Verlauf der Bilder, die ein Ganzes ergeben, zu funktionieren. Aus dem digitalen Animationsfilm hat sich bei Stikar mit den Jahren das analoge Bild herausgeschält. Das bewegte Bild interessiert Stikar immer noch, auch wenn sie sich vermehrt der autonomen Zeichnung, dem autonomen Bild zugewendet hat, die Animation bleibt eine der Grundlagen für ihre künstlerische Arbeit. Daraus hat sich ergeben, dass besonders die Bewegung im Verbund mit dem Stillstand, der flüchtige Strich und die bewusste Setzung im Bildraum zu Themen ihrer Arbeit wurden. Punkt und Linie zur Fläche, um mit Wassily Kandinsky zu sprechen, charakterisieren die ruhigen, minimalistischen Zeichnungen von Krasimira Stikar.
Andreas Hoffer, Kurator Kunsthalle Krems
Fotos oben im Slider:Elmira Iravanizad: „Objekt Nr. 6”, lackierte Keramik und Metall, ca. 35 x20 cm (© Friedhelm Hoffmann)
Krasimira Stikar: „Eine Bildsequenz”, Bleistift auf Papier, 64 x 44 cm, 2015
Bilder der Ausstellung: