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NATUR/Entwürfe und Wirklichkeiten
Beginn: Mi, 5. Mai ’21, 15–19:30 Uhr
Ausstellungsende: Sa, 22. Mai ’21
Öffnungszeiten: Fr 15 – 18, Sa 10 – 13 & 14 – 17 Uhr
Abbildungen im Slider oben:
Einladungsmotiv
Benjamin Nachtigall
Christiane Spatt
Regula Dettwiler
Die Natur, der Garten als Sehnsuchtsort, als Verwirklichungsmöglichkeit alternativer Lebensträume ist vor allem in der Stadt ein wichtiges Betätigungsfeld geworden. Der Garten dient bereits im Mittelalter als Gleichnis: ein geschützter Platz, ein Kulturort im Gegensatz zur feindlichen Natur.
Die beteiligten Künstler*innen beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit der Natur und deren Kultivierung, Mythologisierung und Symbolkraft. Durch Analyse, Dekomposition und Komposition entstehen neue Sinnzusammenhänge und Deutungsmöglichkeiten.
Regula Dettwiler segmentiert organisches Pflanzenmaterial und komponiert daraus modifizierte Blattformen, deren Umrisse an Spiegel denken lassen. Als Symbol steht der Spiegel für Eitelkeit, Vergänglichkeit und offenbart den geduldigen Betrachter*innen mehr als nur die äußere Erscheinung, er zeigt das innere Wesen. Zahlreiche Fraßlöcher in den Blättern spiegeln die Endlichkeit des Menschen und die Fragilität der Natur. Die 2019 realisierten Cyanotypien referieren auf einen Bildband der englischen Botanikerin Anna Atkins, die 1843 erstmals ein Buch mittels eines fotografischen Verfahrens illustriert hatte … (Hartwig Knack)
Bei Christiane Spatts Serie mit dem Titel „nei fiori” bezieht sich die Künstlerin auf das italienische Sprichwort „Nei fiori cova la serpe.” („In den Blumen lauert die Schlange.”).
Die Künstlerin beschäftigt sich in ihren Fotoarbeiten mit dem Gegenüber von Natur und Künstlichkeit. Mal inszeniert sie sich vor einer mit Efeu zugewucherten Wand, einen Strauß aus trockenen Gräsern vor Gesicht und Oberkörper haltend. Ein anderes Mal umkränzen Efeublätter und ein Lorbeerzweig Kopf und Gesicht, während die Künstlerin vor einer massiven Ziegelmauer steht. Mit ihrer Kleidung provoziert sie eine symbiotisch anmutende farbliche Annäherung an das grüne Blattwerk und die orange-bräunlichen Ziegel des jeweiligen Hintergrunds. Efeu und Lorbeer als immergrüne Pflanzen sind seit jeher Symbole des Lebens und der Unendlichkeit. Bei aller scheinbaren Leichtigkeit rührt Christiane Spatt an der existenziellen Frage nach der Beziehung von Mensch und Natur. (Hartwig Knack)
Mit seinen Mischwesen aus Menschen und Pflanzen schickt uns Benjamin Nachtigall auf eine märchenhafte Reise. Größenverhältnisse sind aufgehoben, anstatt ihrer Köpfe tragen die keramischen Figuren Früchte oder Gemüse … Nachtigalls Keramiken sind durchwegs unbekleidet und befinden sich meist in unaufgeregten und vertrauten Situationen: beim Blumengießen, Schwammerl sammeln, Sonnenbaden … dennoch sind sie kein Abbild des Lebens oder des Alltags. Sie schaffen Interpretationsräume, verweisen auf das sensible Verhältnis Mensch-Natur-Umwelt und plädieren für eine bewusste Wahrnehmung dessen, was um uns herum passiert. (Hartwig Knack)
Zeitgleich im Arkadenhof eine Installation von 18 Fahnen von Künstler*innen der Galerie zum Thema NATUR/GARTEN Entwürfe und Wirklichkeiten.
Wie schon im letzten Jahr werden die Fahnen vom Frühling bis September als „Open Air Galerie” im Arkadenhof des Beethovenhauses jederzeit zu besichtigen sein.
Die NATUR, DER GARTEN, Themen die Künstler*innen auf unterschiedlichste Weise beschäftigen und inspirieren. Schon für 2020 war es als Schwerpunktthema von uns geplant, aus bekannten Gründen wurde es auf 2021 verschoben. Im Februar und März zeigten 20 Arcade Künstler*innnen im Barockschlössel Mistelbach eine Ausstellung zum Thema DER GARTEN/ Entwürfe und Wirklichkeiten.
Für diese beiden Ausstellungen entstand ein gemeinsamer Katalog.
Der kunstraumarcade liegt im Zentrum von Mödling im Arkadenhof des Beethovenhauses, der als „Freiraum” und „Wartebereich” genutzt werden kann, wenn zu viele Leute gleichzeitig kommen sollten.